Unternehmen entwickeln Prüfstände, um neue Produkte zu bewerten und zu charakterisieren. Wenn diese Produkte erfolgreich sind, ist es oft notwendig, die Effizienz dieser Produkte zu steigern oder diese soweit zu verbessern, dass sie höheren Erwartungen gerecht werden. In der Regel erfordert dies auch eine Aktualisierung der Spezifikationen und Anforderungen der desbetreffenden Prüfstände. Das bedeutet, dass die Prüfstände stets auf dem neusten Stand der Technik gebracht werden müssen, um den Anforderungen der verbesserten Produkte gerecht zu werden und eine breite Anerkennung und Akzeptanz dieser Produkte zu gewährleisten.
Xenics trat mit der Herausvorderung an uns heran, um die Spezifikationen ihres Prüfstandes soweit zu aktualisieren, dass dieser mit den Fortschritten ihrer Kamerachips mithalten kann. Xenics wurde im Jahr 2000 in Belgien gegründet und entwickelt und produziert Infrarotsensoren und -kameras. Das Unternehmen hat sein Know-How in der SWIR-Bildgebungstechnologie beibehalten und sein Portfolio um LWIR-Lösungen für verschiedene Märkte erweitert. Der Prüfstand von Xenics wird von F&E-Ingenieuren genutzt, um Single-Die- und Flip-Chip-Tests durchzuführen. Vor diesen Tests wird eine InGaAs-Schicht auf den Chips aufgetragen (bonding).
Der ursprüngliche Prüfstand verwendete NI-PXI-Hardware, die 2012 erworben und mit LabVIEW und LabWindows CVI software betrieben wurde. Im Jahr 2021 wurde diese Hardware durch ein modernes und leistungsfähiges PXI-System ersetzt, welches eine Windows-Steuerung beinhaltet. Des Weitern unterstützt dieses Sytem LabVIEW, TestStand und Python. Das Ziel dieser Erweiterung war es, um einen flexibelen Rahmen zu schaffen, der den Forschungs- und Entwicklungsingenieuren ein Maximum an Kontrolle über die Hardware ermöglicht. Außerdem war eine Python-Schnittstelle erforderlich, um die Kompatibilität mit bestehendem Python-Code zu gewährleisten. Zu Beginn des Projekts wurde eine umfassende Übersicht der verfügbare Hardware, der Softwarespezifikationen und der Kundenanforderungen erstellt. Anschließend wurde ein Dokument verfasst, in dem die erforderlichen Hardware- und Softwaremodule beschrieben wurden.
Der Prüfstand wird bei Xenics zur Charakterisierung und zum Testen neuentwickelter Chips verwendet. Die neue PXI-Hardware und die dazugehörige Software rationalisieren den Testprozess und verbessern die Genauigkeit der Charakterisierungsergebnisse. Des Weiteren erleichtert die benutzerfreundliche Python-Schnittstelle die Durchführung von Tests und die Analyse der Ergebnisse.
Das Abstrahieren der PXI-Hardware basiert auf dessen Funktionalität, einschließlich der standardmäßigen analogen und digitalen Signalverarbeitung, der fortschrittlichen Timing-Strukturen und der Erfassung analoger Werte für die Bilderfassung. Dies beinhaltet auch eine SPI-Schnittstelle. Jede PXI-Karte wird als eine individuelle Einheit betrachtet und dementsprechend abstrahiert. Die Interaktion mit Python wird durch die TestStand-Schnittstelle erleichtert. Des Weiteren kann, mithilfe der Integration von TestStand und LabVIEW, die Prüfprozesse automatisiert werden. Diese Prozesse werden durch TestStand ausgeführt. Gleichzeitig erhalten die Prüfingenieure die Möglichkeit, um einzelene Schritte mit LabVIEW anzupassen und zu überwachen. Dadurch können die Prüfingenieure gleichzeitig die Ausführung der Testsequenzen in TestStand und des desbetreffenden LabVIEW-Codes in LabVIEW überwachen.
Die Erweiterung des Prüfstandes mit der neuen PXI-Hardware und der dazugehörigen Software is ein voller Erfolg für Xenics. Diese verbessserte Effizienz des Prüfprozesses liefert genauere Ergebnisse. Deshalb steht das Unternehmen weiterhin an der Spitze Ihrer Branche.